Schwarzwald - Allgäu - Tirol

Freitag, 05. September 2014


Strecke: Buchs – Bad Säckingen (D) – Todtmoos – Todtnau – Feldberg – Hinterzarten (Schwarzwald)

 

Total 94 Km

 

 

Bei leichtem Regen ging es erst über den Jura an den Rhein bei Bad Säckingen. Eigentlich wollte ich über das Wehrtal fahren, doch diese Strecke war gesperrt. Da dies erst in Wehr signalisiert  war, musste ich den Weg bis Bad Säckingen zurück fahren. Durch die Sperrung war natürlich der Verkehr auf der Strecke über Todtmoos und Todtnau intensiver. Deshalb konnte ich auch nicht allzu langsam fahren, wodurch ich auch weniger die Landschaft geniessen konnte. 

 

Bei einem Halt in Todtlmoos traf ich noch zwei Bekannte, Monika und Heinrich aus dem Ape-Verein, welche zufällig auf einem kleinen Ausflug waren. Manchmal ist die Welt wirklich klein. 

 

Der Feldberg ist leider eine Bundesstrasse und deshalb auch sehr stark befahren. Nach dem Feldberg fuhr ich nach Hinterzarten, wo ich auf dem Camping Bankenhof, einen schönen Platz zum Übernachten fand.


Im Laufe des Nachmittags wurde das Wetter immer sonniger und gegen den Abend hin, wurde es auch noch richtig schön warm.


 

Samstag, 06. September 2014

Strecke: Hinterzarten – Tuttlingen – Messkrich – Herbertingen – Wolfegg – Leutkirch

 

Total 191 Km

 

 

 

Da ich heute eine grosse Etappe vor mir hatte, stand ich schon um sechs Uhr auf, machte mich bereit und fing an mein Nachtlager wegzupacken. Wie ich kurz vor der Abfahrt vernehmen musste war dies meinem Campingnachbar zu früh, er meinte vor zehn würde man hier für gewöhnlich nicht wegfahren.

 

 

Das Wetter war soweit schön, obwohl es eher kühl und leicht neblig war. Doch dies darf einem nicht wundern, ist es doch bereits Herbst. Da die fast zweihundert Kilometer eher etwas viel für einen Tag sind, beschloss ich die Strecke möglichst schnell hinter mich zu bringen. So fuhr ich auch vorwiegend auf Bundestrassen und hielt meist nur zum Tanken oder um mir die Füsse etwas zu vertreten.

 

 

 

© Ape on Tour
© Ape on Tour

 

Bei einem dieser Pausenhalte, traf ich auf einem Parkplatz auf ein älteres Ehepaar, die mit einem cremefarbigen BMW-Cabriolet, Baujahr 1953, unterwegs waren. Stilecht wie es sich gehört ich der passenden Kleidung und mit einem Weidenpicknickkorb. Natürlich wurde gleich geduzt und die Fahrzeuge gegenseitig bewundert. Es scheint wirklich so, ob nun Oldtimer- oder Ape-Fahrer, die sind alle irgendwie anders. 

 

Gegen sechzehn Uhr erreichte ich Leutkirch und besorgte mir ein Zimmer im Bayerischen Hof. Irgendwie machte mich die Aussicht nicht glücklich, auf dem Parkplatz des Stiefels zu übernachten. Zudem war ich durch die lange Fahrt bei sehr schönem Wetter ziemlich verschwitzt und wollte erst noch duschen und mich kurz hinlegen, um meine Knochen etwas zur Ruhe kommen zu lassen.

Sonntag, 07. September 2014

Strecke: Leutkirch – Kempten – Waltenhofen – Sonthofen – Riedbergpass (1‘455 m.ü.M.) – Lingenau (A) – Lauterach – Bregenz.

 

Total 124

 

 

Bei einer typischen spätsommer Morgenstimmung, fuhr ich auf einer Nebenstrasse nach Kämpten. Die Morgennebel lagen noch in den Waldstücken und kämpften mit den ersten Sonnenstrahlen, was zu einer einzigartigen Stimmung führte. 

 

"Ein rauch, wintrigs Land", so beschrieb Sebastian Münster im 16. Jahrhundert das Allgäu. Als rauer und kalter Landstrich galt diese Gegend lange. Bis ins 19. Jahrhundert blieb das Allgäu ein Land der Bauern, die ihren Unterhalt den harten natürlichen Bedingungen abrangen. Eine Besonderheit des Allgäus ist die Vereinödung. Darunter versteht man die Siedlungsform, die die Allgäuer Landschaft heute auch so reizvoll macht. Die Einödhöfe liegen vereinzelt, oft weit weg vom nächsten Hof und der dörflichen Gemeinschaft.  

 

Obwohl heute der Tourismus in einigen Städten bis zu 50 Prozent zur Wertschöfpfung beiträgt, gibt es besonders in den ländlich-, bäuerlichen Gegenden einige sehr schöne gepflegt Ortschaften die auf einen sanften Tourismus bauen. So hat es zwar in den meisten Orten eine oder mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, doch es gibt sehr wenige Hotelburgen die in die Gegend geklotzt wurden.

 

 

Nach Sonthofen ging es über Fischen, Richtung Riedbergpass. Der Riedbergpass ist mit einer Höhe von 1‘420 m.ü.M die höchstgelegene Passstrasse Deutschlands und dürfte mit bis zu 16% Steigung auch eine der steilsten sein.


In der Nähe des Passes verläuft auch die Wasserscheide Donau/Schwarzes Meer und Rhein/Nordsee. Leider zollte der Wintersport am Riedbergpass und bei der Grasgehren Hütte seinen Tribut. Ein riesen Rummel und alles mit Wintersprortanlagen überbaut. Hübsch-hässlich da oben.

 

 

Talwärts passiert man kurz nach der Ortschaft Balderschwang, die deutsch-österreichische Grenze. Bis zum Bau der Riedbergpassstrasse war das bayrische Balderschwang nur über Vorlarlberg erreichbar.

 

Da ich einige längere Pausen eingelegt habe, bin ich relativ zügig nach Bregenz gefahren, wo ich noch einen Campingplatz suchen musste.

 


Im Sommer ist es etwas schwer in touristischen Regionen einen Campingplatz zu finden. Deshalb sollte man sich nicht nach den bekannten Campingführern leiten lassen. Am besten schaut man sich mal um nach einem kleinen Camping. Dieser hier war ein wirklicher Glücksfall: 


Camping Weiss

Brachsenweg 4

A-6900 Bregenz

 

T +43 (0) 650 416 88 63

M office@campingweiss.at  

http://www.campingweiss.at/


Ein kleiner, feiner Campingplatz, der sich jedoch sehr um die Gäste bemüht und auch einen sehr gepflegten Eindruck hinterlässt.


 

Montag, 08. September 2014

Strecke:

 

Bregenz – St. Margrethen – Heiden – Trogen – Gais – Appenzell – Urnäsch – Schwägalp 1‘300 m.ü.M. – Nesslau-Krummenau – Zürich – Aarau


Total 194 Km

 

 


Schon früh ging es los. Das Wetter war gut, so gab es keinen Grund meine Route diesmal nicht über das Appenzellerland zu legen.


Von Bregenz aus fuhr ich nach St. Margrethen, von wo es auch gleich bergauf Richtung Heiden ging. Gemächlich drehte ich meine Kurven bergauf, auf die Sonnenterrasse des Bodensees, wo eingebettet in die Hügellandschaft des Appenzeller Vorderlands das Biedermeierdorf Heiden liegt. Eine wunder-schöne Aussicht auf das Rheinland und den Bodensee tat sich mir auf.

 

 

Auf einer sehr schönen Strecke fuhr ich von Heiden über Wald nach Trogen.

 

 

Trogen wurde ab dem 17 Jh wohlhabend durch die Herstellung von Webereien und Stickereien. Zeugen dieses Wohlstandes sind unter anderem die Zellweger-Paläste, wovon es einige auf die Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung brachten.


Weiter wurde Trogen auch durch das Kinderdorf Pestalozzi bekannt. Ein Schweizer Hilfswerk, welches das weltweite friedliche Zusammenleben der Völker fördert. Gegründet wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg um das Elend der Kriegskinder und Kriegsweisen zu lindern.

 

 

 

Zwischen Appenzell und Urnäsch.

 

 

Aufstieg zur Schwägalp.

 

 

Ape on Tour auf der Schwägalp
Ape on Tour auf der Schwägalp

 

Und wieder ein Pass mehr auf der Liste.

 

Von der Schwägalp aus ging es nur noch auf direktem Weg nach Hause. Ich wollte nach Möglichkeit nicht um Zürich in den Berufsverkehr kommen, was mir allerdings nicht ganz gelang. So gegen 18.00 Uhr stand mein Tuc Tuc vor seiner Garage und ich kroch von Sitz. Nahezu 200 Km an einem Tag sind schon etwas viel für die Sitzfläche. Doch schön war es trotzdem.