Ausflug zum Schloss Wildegg

De Ueli het geseit:

 

Machen Sie Ferien in der Schweiz!

 

Und wenn das unser Bundesrat sagt, machen das auch die "Drüradbrüedere".

 

Zu Zeiten von Corona sollte man vernünftig genug sein, und sich Gedanken darüber machen, ob es wirklich nötig ist lange Reisen durch andere Länder zu machen.

 

Besonders wenn man in einem Land mit so viel schönen und interessanten Reisezielen lebt. So haben wir uns aufgemacht solche Sehenswürdigkeiten zu erkunden.


An dieser Stelle muss ich etwas gestehen, Wildegg mit seinem Schloss, liegt nur knapp zehn Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Manchmal ist gerade das Schöne praktisch vor der Nase. 

 

Das Schloss Wildegg wurde um 1200 n.Chr. von den Habsburgern erbaut. Das Schloss gehörte mit der Habsburg im Norden und der Brunegg im Osten zum Befestigungssystem der Habsburger gegen die Kyburger auf der südlich gelegenen Lenzburg. Zwischen 1483 und 1912 war das Schloss Sitz der Familie Effinger.  


Seit 1917 ist das Schloss zugänglich und kann von April - Oktober, von Dienstag bis Sonntag, besichtigt werden.

Zum Anwesen gehören ein Nutz- und Lustgarten, Rosengarten, Reben, Lindenterrasse, Waldungen, Gutshof und Gasthaus, die im Wesentlichen bis heute erhalten sind. Die letzte Bewohnerin, Julie Effinger, vermachte das Schloss

samt Mobiliar und den ganzen Ländereien, wie Nutz- und Lustgarten, Reben, Lindenterrasse, Waldungen und Gutshof

der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Diese übertrug 2011 die ganze Schlossdomäne an den Kanton Aargau.

 

Auf einem Rundgang durch die, nahezu voll eingerichteten, Wohn- und Arbeitsräume

werden einem interessante Einblicke in das Leben vergangener Zeiten gewährt. 

 

Die Eingangshalle einst...

... und heute.


Die Räume des Schlosses sind original eingerichtet und vermitteln einen guten Einblick in den Lebensstil der gehobenen Gesellschaft der damaligen Zeit. Oft hat man in diesen Räumen das Gefühl, die Bewohner seien nur kurz rausgegangen. 

 

Zum Kaffee geladen bei Julie von Effinger.

 

In einer Vitrine kann man das edle Porzellan aus den Manufakturen von Meissen und Nyon, bewundern. Dieses war

zur damaligen Zeit ein sehr grosses Statussymbol. So tauschte der Kurfürst von Sachsen, August der Starke, mit dem preussischen König Friedrich Wilhelm I. 600 sächsische Reiter gegen chinesisches Porzellan. Darunter waren

auch achtzehn, etwa ein Meter hohe, Deckelvasen die seitdem "Dragonervasen" genannt werden.

Diese können übrigens im Porzellanmuseum in Dresden besichtigt werden. 

 

In den oberen Räumen kann man noch Rüstungen und alte Waffen bewundern.

 

Oder aber einen Einblick in die Saatgutgewinnung erhalten.

 

Und immer wieder hat man die Gelegenheit aus den Fenstern die schöne Aussicht auf das Umland zu geniessen.

 

Wir waren einfach nur überwältigt vom Rundgang durch das Schloss. Eine so gut gestaltete Ausstellung hätten wir hier nicht erwartet. Die sehr schönen originalen Möbel und die vielen und detailreichen Dekorationen einfach sensationell.

Man hatte richtig das Gefühl durch ein bewohntes Anwesen geführt zu werden.

  

 

 

Also Hut ab vor solchen Ausstellungsmacher.

 

Eigentlich war ja gedacht das Schloss Wildegg zu besichtigen und anschliessend in einer schönen Gartenwirtschaft

eine knusprige Rösti mit Bauernbratwurst und Zwiebelsauce, zu geniessen. Eigentlich, doch wir haben einfach die

Zeit vergessen und wir wollten doch unbedingt noch die umfangreichen Gartenanlagen besichtigen. So wurde aus

der Rösti, Brot und aus der Bauernbratwurst an Zwiebelsauce, ein Wienerli mit Senf.

 

Immerhin, auch wenn das Menue etwas mager war, die Aussicht war grandios.

 

Den Nachmittag verbrachten wir in den schönen und sehr interessanten Gärten von Schloss Wildegg.

Angefangen haben wir mit den Terrassen der Lindenallee und dem Lust-und Nutzgarten. 

 

Die Gärten wurden im 18 Jahrhundert angelegt. Zu einer Zeit also, wo man durchaus verstand das

Nützliche mit dem Schönen zu verbinden. So diente der Nutzgarten nicht nur als Gemüselieferant

sondern er lud auch zum Flanieren und Verweilen ein. 

 

Heute wird der Nutzgarten und auch andere Anbauflächen der Anlage durch ProSpecieRara genutzt.

Einer Organisation die sich dem Erhalt von alten und selten gewordenen Gemüsen und Obstarten

verschrieben hat. So finden auf Schloss Wildegg jährlich ein Setzlings- und ein Tulpenzwiebelmarkt statt. 

 

Wo eine so grosse Artenvielfalt von Pflanzen herrscht, haben auch die kleinen Nützlinge der Pflanzen

einen reich gedeckten Tisch. Und natürlich gibt es für meinen Bruder, einen Naturfreund und

leidenschaftlichen Photograph, einiges zu tun.

 

Diese Bilder sind nur ein ganz kleiner Querschnitt seiner Beobachtungen,

weitere Bilder findet man über den Link am Schluss dieses Beitrages.

 

Beim Durchstreifen des Nutz- und Lustgarten kann man die seltene Vielfalt von alten Gemüsen,

Gewürz- und Heilpflanzen bewundern und erriechen, eine wahre Oase der Düfte. 

 

Und als Abschluss unseres Ausflugs, noch ein Rundgang durch den Rosengarten von Schloss Wildegg.

 

Der Rosengarten wurde um 1830 angelegt. Rosenbögen und andere Gartenelemente laden zum

Flanieren und Verweilen in dieser Bracht von historischen, englischen und Edelrosen ein.

 

Man kann einen Springbrunnen einfach nur so anschauen...

 

... oder man schaut etwas näher hin.

 

Unser Ausflug auf das Schloss Wildegg war wirklich sehr schön und interessant.

Es lohnt wirklich, sich genügend Zeit dafür zunehmen.

 

 

Zum Schluss einen grossen Dank meinem Bruder Hanspeter, deine Bilder sind wirklich super.

 

 

 

Einen weiteren Dank auch an Museum Aargau und das Team vom Schloss Wildegg,

ihr macht einen tollen Job für den Erhalt unserer Kulturgüter.

 

 

Hier noch der Link zu weiteren Bildern.

 

 

 

 

 

Und wer mehr über das Schloss Wildegg oder die anderen

Schlösser im Aargau erfahren will, findet Informationen hier.